In Leipzig rufen mehrere Organisationen zu Demonstrationen am 1. Mai auf. Zur Auswahl stehen bürgerliche, kommunistische und anarchistische Demos. Vereinzelt gibt es auch Aufrufe, von Leipzig aus zu einer antifaschistischen Demonstration im thüringischen Gera zu reisen.
Den Auftakt in Leipzig bildet am 1. Mai eine Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), für die auch die Linkspartei wirbt. Diese startet um 10:30 Uhr am Volkshaus in der Karl-Liebknecht-Straße mit einem Aufzug zum Marktplatz. Dort findet ab 12 Uhr eine Kundgebung unter dem Motto „Mach dich stark mit uns!“ statt.
Als Redner*innen sind unter anderem DGB-Regionsgeschäftsführerin Manuela Grimm und Carsten Burckhardt aus dem Bundesvorstand der IG Bau angekündigt. Weitere „kämpferische Redebeiträge zu aktuellen Tarifauseinandersetzungen“ sollen folgen. Geplant sind außerdem Infostände, Kinderschminken, Hüpfburg und Musik von Banda Communale.
Wer lieber mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann sich einer DGB-Radtour anschließen. Diese startet um 10 Uhr in der Nähe der Sachsenbrücke und soll an „verschiedenen Stationen aktueller Tarifauseinandersetzungen“ vorbeiführen.
Demos wie im Vorjahr
Genau wie der DGB setzen auch die linksradikalen Gruppen am 1. Mai auf Kontinuität. Ein Bündnis kommunistischer Gruppen ruft wieder zu einer Demonstration um 15 Uhr am Südplatz auf, während die Freie Arbeiter*innen Union (FAU) ihre Demo erneut um 14 Uhr auf dem Richard-Wagner-Platz starten möchte.
Im vergangenen Jahr beteiligten sich an den Demonstrationen jeweils mehr als 1.000 Menschen. Den größten Zulauf hatte nach Einschätzung der Leipziger Zeitung die Demonstration am Südplatz erhalten. Die „Rote Wende“, ebenfalls eine kommunistische Gruppe, und die ihr nahestehende „Jugend im Kampf“ rufen in diesem Jahr zur Teilnahme an der DGB-Demo auf. An dem Bündnis für die Südplatz-Demo sei man diesmal nicht beteiligt.
Thematisch soll es bei dieser Demo unter anderem um Sozialabbau, Aufrüstung, Gewalt gegen Frauen und Hetze gegen Asylsuchende gehen. Im vergangenen Jahr war die Demo stark pro-palästinensisch ausgerichtet.
Die FAU möchte einen Fokus auf gewerkschaftliche Organisierung setzen. Zudem stehen Rechtsruck und Klimakrise auf der Agenda. Parteifahnen sowie National- und Territorialfahnen sind auf der Demo nicht erwünscht.
Neonazis mobilisieren nach Gera
Wer – wie lange Zeit am 1. Mai in Ostdeutschland üblich – lieber gegen Neonazis und andere Rechtsradikale demonstrieren möchte, kann dies in Gera tun. Dort planen die NPD-Nachfolgepartei „Die Heimat“, die „Freien Sachsen“ und weitere Akteure aus dem neonazistischen Spektrum eine große Versammlung.
Die Gruppe „Aktion Antifa Leipzig“ ruft dazu auf, sich ab 12 Uhr an einer Gegenkundgebung am Südbahnhof zu beteiligen. Aus Leipzig kann man beispielsweise um 10:54 Uhr an Gleis 8 anreisen. Eine organisierte Anreise wird es allerdings nicht geben.
Was es in diesem Jahr wohl ebenfalls nicht geben wird: eine feministische Vorabenddemo in Leipzig. Diese fand im vergangenen Jahr am 30. April im Leipziger Westen statt. Mehrere hundert Personen beteiligten sich daran.
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